Du kämpfst nicht gegen Faulheit, sondern gegen alte Muster.
Wenn du sie erkennst, entsteht Raum für Bewegung.
Vielleicht kennst du das: Du nimmst dir fest vor, heute endlich anzufangen. Du sitzt vor deinem Schreibtisch, die Aufgabe liegt bereit – und trotzdem machst du nichts.
Stattdessen räumst du auf, checkst dein Handy oder wartest „auf den richtigen Moment“.
Währenddessen wächst in dir dieses drückende Gefühl: „Ich müsste längst anfangen.“
Und je länger du wartest, desto größer wird die Scham.
Am Ende gehst du erschöpft ins Bett – ohne etwas geschafft zu haben. Mit dem bitteren Gedanken: „Warum kriege ich das nicht hin? Was stimmt nicht mit mir?“


Wie wir darauf reagieren –
die vier Überlebensstrategien
Prokrastination ist kein Zeichen von Faulheit. Oft greifen wir unbewusst auf alte Überlebensmuster zurück. Psychologisch spricht man von den vier F – Fight, Flight, Freeze, Fawn.
Sie sollen uns schützen, blockieren uns aber genau dann, wenn wir ins Handeln kommen wollen.

Fight (Kämpfen)
Du stürzt dich in unzählige Nebentätigkeiten, wirst hyperproduktiv – nur nicht bei dem, was eigentlich wichtig wäre.

Flight (Flucht)
Du weichst der Aufgabe aus, suchst Ablenkung. Kurz gibt es Erleichterung – doch der Druck kehrt doppelt zurück.

Freeze (Erstarren)
Du sitzt vor deiner Aufgabe und fühlst dich wie gelähmt. Dein Kopf schreit „Mach endlich!“, doch dein Körper weigert sich.

Fawn (Anpassen)
Du erledigst zuerst, was andere von dir wollen, und stellst deine eigenen Prioritäten zurück. Du nimmst die Situation so hin, weil du so deine eigenen Prioritäten mit scheinbar gutem Gewissen zurückstellen kannst.
Warum wir aufschieben
Aufschieben bedeutet nicht, dass du faul oder unfähig bist.
Dahinter stecken oft tiefe innere Gründe:
Seelische Blockaden
Alte Erfahrungen, die dich innerlich bremsen.
Unbewusste Schutzmechanismen
Aufschieben schützt dich vor Kritik, Versagen oder dem Gefühl, nicht gut genug zu sein.
Glaubenssätze
„Ich darf keinen Fehler machen“ oder „Ich schaffe das sowieso nicht.“
Perfektionismus
Lieber gar nicht anfangen, als nicht perfekt abzuliefern.
Angst vor Veränderung
Erledigte Aufgaben könnten neue Erwartungen oder Verantwortung nach sich ziehen.
Unerfüllte Bedürfnisse
Wenn du nicht spürst, was dir wirklich wichtig ist, fehlt dir die innere Motivation, loszulegen.
Was das für dich bedeuten kann
Die Folgen von Prokrastination sind oft quälend:
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Ein ständiger innerer Kampf zwischen „Ich muss“ und „Ich kann nicht“.
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Druck, Schuldgefühle und Selbstvorwürfe, die dich innerlich zerreißen.
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Nächte, in denen du nicht schlafen kannst, weil die unerledigten Aufgaben dich verfolgen.
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Ein wachsendes Gefühl von Hilflosigkeit, während dein Selbstvertrauen Stück für Stück zerbricht.
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Vielleicht sogar die Angst, dass andere irgendwann merken, wie sehr du kämpfst – und dass du gar nicht so „funktionierst“, wie es nach außen wirkt.
Vielleicht erkennst du dich darin wieder.
Vielleicht fühlst du dich gefangen zwischen kurzen Phasen voller Energie und langen Zeiten, in denen nichts geht.
Wenn dich diese Worte berühren, bist du nicht allein – viele Menschen erleben genau diesen stillen Kampf.
Wenn mehr dahintersteckt
Manchmal ist Prokrastination nicht nur ein „schlechtes Zeitmanagement“, sondern ein Symptom tieferliegender Belastungen.
Sie tritt häufig im Zusammenhang mit Angststörungen, depressiven Episoden oder Aufmerksamkeitsproblemen (z. B. ADHS) auf.
Sollte sich im Gespräch herausstellen, dass mehr dahintersteht, können wir den Weg in eine psychotherapeutische Begleitung einschlagen. Je nach Situation darf ich dich dank meiner Heilerlaubnis auch selbst psychotherapeutisch unterstützen.
Gleichzeitig ist mir wichtig, dass eine ärztliche Abklärung erfolgt, damit du die Hilfe bekommst, die wirklich zu deiner Situation passt.


Wie meine Begleitung dir helfen kann
In meiner Praxis darfst du offen aussprechen, wie sich das Aufschieben für dich anfühlt – ohne Scham, ohne Urteil. Gemeinsam schauen wir:
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Welche Gefühle und Gedanken blockieren dich?
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Welche Bedürfnisse warten darauf, dass du sie ernst nimmst?
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Wie kannst du kleine, machbare Schritte finden, die deine Selbstwirksamkeit stärken?
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Welche Ressourcen helfen dir, deine Resilienz aufzubauen, damit du auch in stressigen Phasen handlungsfähig bleibst?
Ich arbeite lösungsorientiert und ressourcenstärkend: Wir richten den Blick nicht nur auf deine Blockaden, sondern auch auf deine Fähigkeiten und Erfahrungen. So kannst du lernen, Aufgaben Schritt für Schritt anzugehen – und Vertrauen in deine Handlungsfähigkeit zurückgewinnen.
Aufschieben überwinden heißt, dir selbst vertrauen
Prokrastination zu überwinden bedeutet nicht, perfekt organisiert zu sein. Es bedeutet, dir selbst mit Mitgefühl zu begegnen, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu merken:
Ich bin handlungsfähig. Ich kann etwas bewirken.

Es ist ein Zeichen von Stärke, dir Unterstützung zu holen.
Wenn du das Aufschieben hinter dir lassen und wieder ins Handeln kommen möchtest, lade ich dich zu einem unverbindlichen Erstgespräch ein. Gemeinsam finden wir heraus, wie du deine Selbstwirksamkeit stärkst, deine Resilienz aufbaust und Schritt für Schritt aus der Starre kommst.

