Wenn du dich verbiegst, um andere zufriedenzustellen
Vielleicht kennst du das: Du sagst „ja“, obwohl du innerlich „nein“ meinst. Du nimmst dir mehr auf, als dir guttut. Am Ende des Tages bist du erschöpft, ausgelaugt – und gleichzeitig wütend auf dich selbst.
Es fühlt sich an, als würdest du dich ständig verbiegen, um anderen gerecht zu werden. Dabei bleibt ein leises, schmerzhaftes Gefühl zurück: „Meine eigenen Bedürfnisse spielen keine Rolle.“
Grenzen zu setzen bedeutet nicht, egoistisch zu sein. Es bedeutet, dir selbst die gleiche Bedeutung zu geben wie den Menschen um dich herum. Doch wenn alte Muster dich festhalten, ist genau das oft schwer.


Wie wir darauf reagieren –
die vier Überlebensstrategien
Wenn wir unsere Grenzen nicht wahren, greifen viele unbewusst auf alte Überlebensstrategien zurück. Psychologisch spricht man von den vier F – Fight, Flight, Freeze, Fawn.
Sie haben uns früher geschützt, heute aber hindern sie uns daran, für uns einzustehen.

Fight (Kämpfen)
Du explodierst wenn es zu viel wird. Nach außen wirkst du stark, innerlich bleibst du erschöpft und verletzt.

Flight (Flucht)
Du vermeidest Konfrontationen, ziehst dich zurück und schluckst deine Bedürfnisse herunter.

Freeze (Erstarren)
Du spürst, dass du übergangen wirst, doch in dem Moment bringst du kein Wort heraus. Danach ärgerst Du dich.

Fawn (Anpassen)
Du passt dich an, um gemocht zu werden. Du setzt deine Grenzen zurück und verlierst immer mehr den Kontakt zu dir selbst.
Warum es so schwer ist, Grenzen zu setzen
Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, haben selten damit zu tun, dass du „zu nett“ bist. Dahinter stecken oft tiefere innere Dynamiken:
Seelische Blockaden
Die Angst, bei einem „nein“ abgelehnt oder verlassen zu werden.
Unbewusste Schutzmechanismen
Du passt dich an, um Konflikte zu vermeiden.
Glaubenssätze
Ich darf keine Ansprüche haben“ oder „Nur wenn ich leiste, werde ich gemocht.“
Perfektionismus
Immer alles richtig machen wollen, selbst auf Kosten der eigenen Bedürfnisse.
Alte Rollen
Als Kind gelernt, dich zurückzunehmen, um zu „funktionieren“.
Was das für dich bedeuten kann
Du sagst „ja“ zu Dingen, die dich belasten, und „nein“ zu dir selbst.
Du spürst, wie deine Bedürfnisse immer wieder übergangen werden.
Du gehst über deine Kräfte hinaus – bis Körper und Seele streiken.
Du fühlst dich ausgeliefert, weil du deine Selbstwirksamkeit aus den Augen verloren hast.
Vielleicht erkennst du dich in diesen Beschreibungen wieder. Vielleicht schwankst du zwischen Wut auf andere und Enttäuschung über dich selbst.
Wenn dich diese Worte berühren, bist du nicht allein – viele Menschen tragen diesen inneren Konflikt.
Wenn mehr dahintersteckt
Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, können auch mit tieferliegenden Belastungen verbunden sein – zum Beispiel mit Selbstwertproblemen, depressiven Episoden oder Abhängigkeit von der Anerkennung anderer.
Sollte sich im Gespräch herausstellen, dass mehr dahintersteht, können wir den Weg in eine psychotherapeutische Begleitung einschlagen.
Je nach Situation darf ich dich dank meiner Heilerlaubnis auch selbst unterstützen. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass eine ärztliche Abklärung erfolgt, damit du die Hilfe bekommst, die wirklich zu deiner Situation passt.


Wie meine Begleitung dir helfen kann
In meiner Praxis bekommst du einen geschützten Raum, in dem deine Gefühle ernst genommen werden. Gemeinsam schauen wir:
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Welche inneren Stimmen schwächen dich – und wie kannst du ihnen begegnen?
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Welche Bedürfnisse warten darauf, dass du sie endlich anerkennst?
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Wie kannst du kleine Schritte gehen, um deine Selbstwirksamkeit zu stärken?
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Welche Ressourcen tragen dich schon jetzt und können deine Resilienz im Alltag aufbauen?
Ich arbeite lösungsorientiert und ressourcenstärkend: Wir richten den Blick nicht nur auf deine Zweifel, sondern auf deine Fähigkeiten und Erfahrungen. So entsteht Stück für Stück das Vertrauen, dass du wertvoll bist – unabhängig von Leistung oder Anerkennung von außen.
Selbstwert stärken heißt, dich selbst anzuerkennen
Selbstwert aufzubauen bedeutet nicht, perfekt zu sein. Es bedeutet, dich selbst mit Respekt zu behandeln, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und zu spüren: Ich bin gut genug – so, wie ich bin.


